Assassin’s Creed Valhalla – Was verrät uns der Trailer über das Spiel?

Am 30. April um 17 Uhr war es soweit, schon lange geleaked, doch nun endlich offiziell: Das nächste Assassin’s Creed trägt den Namen Valhalla und gehört in ein Wikinger-Setting. Doch was verrät uns der Trailer über das Spiel, und über das Game-Play? Das schauen wir uns hier einmal ganz genau an!

Der Trailer

Mit diesem Trailer kündigte Ubisoft ihr nächstes, großes Projekt an: Assassin’s Creed Valhalla. Obwohl der Trailer ein Cinematic-Trailer ist, also keine echten Spielszenen enthält, verrät er uns doch bereits eine ganze Menge über das Gameplay. Doch für meine Analyse des bald erscheinenden Titels werde ich mich noch auf eine weitere Quelle beziehen, denn die Kollegen von der GameStar hatten ein Exklusivinterview mit dem Creative Director des Spiels, Ashraf Ismail, welcher bereits die Rolle des Creative Directors in Assassin’s Creed Origins eingenommen hatte. Ihr könnt das Interview natürlich auch selbst lesen, es ist (zum aktuellen Zeitpunkt) allerdings nur für Plus User. Soviel zur Einleitung – schauen wir uns einmal an, was uns der Trailer bereits über das Spiel verrät.

Das wissen wir!

Kurz und knackig auf den Punkt gebracht, fasse ich euch gerne zusammen, was wir bereits definitiv über das Spiel wissen. Ich werde danach auf die einzelnen Punkte genauer eingehen.

  • Das Setting – Assassin’s Creed Valhalla wird zwischen 871 und 899 n. Chr. spielen.
  • Es wird wieder Schiff-Gameplay geben – In Black Flag haben wir es lieben gelernt und Ubisoft hat es beibehalten.
  • Mehr Freiheit bei der Charaktergestaltung – Nicht nur wird es wieder einen männlichen und einen weiblichen Protagonisten geben, wir bekommen auch viel mehr Spielraum beim Aussehen unseres Helden.
  • Mehr Open World – weniger Rollenspiel – Vor allem in Sachen Kampfsystem wollen die Entwickler zurückrudern.
  • Wir bekommen Siedlungsbau – Wir sollen England nicht nur erobern, sondern auch besiedeln. Daher werden wir in der Lage sein, unsere eigene Siedlung zu bauen.
  • Kein klassisches Gut gegen Böse – Ubisoft teasert uns mit vielen moralischen Grauzonen.
  • Schilde! – Ja, genau das. Wir dürfen endlich Schilde tragen, und noch mehr.

Soweit zu den Fakten, doch es gibt natürlich noch einiges zu spekulieren. Doch zu den Spekulationen möchte ich am Ende des Artikels kommen. In den folgenden Abschnitten erzähle ich euch Genaueres zu den Fakten, woher wir sie wissen, und warum sie so spannend sind.

Das Setting

Beginnen wir mit dem Anfang, im wahrsten Sinne des Wortes. Im Trailer zeigt uns der Erzähler des Geschehens nämlich selbst, wer er ist.

Wer aufmerksam ist, erkennt, dass hier eine viel wichtigere Info auf dem Brief steht, als dass es Krieg geben wird. Unterschrieben ist der Marschbefehl nämlich von Alfred, welcher auch bekannt ist als Alfred der Große. Alfred der Große war ab 871 n. Chr. König der West-Sachsen und ab 886. n. Chr. König der Angelsachsen. Obwohl die ersten Angriffe der Wikinger auf England bereits um das Jahr 793 geschehen sind, setzt Assassin’s Creed Valhalla hier etwas später an als zum Beispiel die Erfolgsserie Vikings. Denn in Valhalla kommen wir nicht nur zum Plündern, sondern wollen bleiben.

Ein besonderes Augenmerk sollte man auch darauf werfen, dass Alfred der Große der einzige englische König war, der bedeutende Siege gegen die Wikinger einholen konnte, und es sogar schaffte, kurzzeitig Frieden zwischen beiden Fronten herzustellen. Das schafft eine Menge Spielraum für eine gute „Templer gegen Assassinen“-Geschichte im alten England.

Mit Langbooten zum Sieg

Charakteristisch für die Wikinger sind, neben den bunten Schilden und ihren Äxten, natürlich auch die Langboote, die es ihnen überhaupt erst möglich machten, nach England zu gelangen. Auch hier verrät uns der Trailer wieder einiges, doch Ashraf Ismail hat noch viel mehr verraten. Wie der Creative Director erzählt, ist der Anfang des Trailers auch der Anfang des Spiels. Während wir die ersten Schritte also noch im kühlen Norden machen, werden wir früher oder später nach England übersetzen. Inwiefern wir selbst zwischen den Ländern hin und her segeln können, ist noch nicht bekannt. Was wir allerdings bereits wissen, ist, dass wir uns in England niederlassen sollen, was natürlich nicht ohne Ressourcen funktioniert.

Um Ressourcen zu erlangen, überfallen wir Dörfer in sogenannten „Raids“. Der Begriff ist hier nicht falsch zu verstehen, Assassin’s Creed bleibt ein Single-Player Spiel, doch wir überfallen nicht alleine. Unser Clan hilft uns dabei, die Dörfer zu erwischen. Hierbei können wir nur Dörfer brandschatzen, die am Ufer eines Flusses liegen, auch hier kommt wohl wieder unser Schiff zum Einsatz – und Valhalla bleibt historisch korrekt. Die Wikinger haben ihre Raubzüge in England tatsächlich größtenteils auf den Flüssen Richtung Inland abgehalten. Ob wir wieder so viel Freiheit bekommen wie in Odyssey, und viele verschiedene Inseln besuchen können, bleibt abzuwarten.

In den Vorbesteller-Boni der Ultimate-Edition von Assassin’s Creed Valhalla winkt allerdings ein Skin für ein Boot, es ist also damit zu rechnen, dass Schifffahrt und Schiffskampf wieder eine mehr oder minder zentrale Rolle des Game-Plays einnehmen wird.

Endlich unser Charakter!

Ubisoft spendiert uns in Valhalla eine ordentliche Portion mehr Freiraum, was die Charaktergestaltung angeht. Nicht nur wird es zahlreiche Rüstungen und Waffen zur Auswahl geben, sondern wir dürfen uns auch darüber hinaus personalisieren. Ähnlich wie in Odyssey wird uns als erstes wieder die Wahl gelassen, ob wir einen männlichen oder einen weiblichen Helden spielen wollen. Unser Protagonist heißt allerdings in beiden Fällen Eivor, da dieser Name für alle Geschlechter genutzt werden kann. Dieses Detail verrät uns einen weiteren Unterschied gegenüber Odyssey: Während im antiken Griechenland automatisch der Charakter, den wir nicht wählten, zu unserem Gegenüber wurde, also faktisch beide Charaktere in der Welt existiert haben, wird das in Valhalla nicht so sein. Das ist für mich persönlich allerdings nur ein kleiner Wehrmutstropfen, denn bereits in Assassin’s Creed Odyssey fand ich persönlich diesen Kniff eher unangenehm und der eigene Charakter fühlte sich plötzlich ersetzbar an.

Außerdem möchten die Entwickler uns mehr an die Hand geben, um unseren Eivor zu gestalten. Neben Tattoos und Bemalungen verspricht uns Ubisoft hier auch die Frisuren und Bärte unserer Figur selbst wählen zu können. Ihr habt also noch eine Chance, dass euer Eivor ein bisschen weniger aussieht wie Ragnar Lothbrok als der Eivor aus dem Trailer.

Das Kampfsystem

Hier möchte ich direkt zwei Punkte aus den Fakten zusammenfassen. Zum einen „Mehr Open World – weniger Rollenspiel“ als auch die eben erwähnten Schilde. Wie Creative Director Ashraf Ismail verrät, ist der Trailer wohl näher am Spielgeschehen dran, als viele zu Anfang vermuteten. Es wird wohl tatsächlich möglich sein, nicht nur Schilde, sondern sogar eine Haupt- und eine Nebenhandwaffe frei zu belegen. Es steht uns also frei, ob wir lieber mit einem Schwert und einem Schild, zwei Äxten oder einem Speer kämpfen, theoretisch ist es laut Ismail sogar möglich, mit zwei Schilden zu spielen. Ob das Sinn ergibt, muss jeder für sich selbst herausfinden.

Im Trailer sehen wir außerdem mehrfach, wie Eivor und andere Charaktere ihre Waffen werfen – auch das wird im Spiel möglich sein. Ebenfalls im Kampfgeschehen des Trailers sehen wir einen großen Krieger in englischer Stahlrüstung, auf den der gute Eivor mit seinen Äxten einprügelt, ohne merklichen Schaden zu verursachen – auch das deutet auf ein Spielelement hin, welches Ismail genauer erklärt.

Quelle: GameStar

Während es in Origins und Odyssey noch völlig egal war, welche Waffe man gegen welchen Gegnertyp nutzte, solang man im richtigen Moment zugeschlagen hat, soll die Wahl der richtigen Waffe in Valhalla von großer Wichtigkeit sein. Um diesen Aspekt des Gameplays besser hervorzuheben, verzichtet Ubisoft hier sogar auf einige Rollenspiel-Elemente, welche in Odyssey noch vorhanden waren. In welchem Umfang das passiert, ist allerdings noch nicht klar. Es soll dem Spieler allerdings möglich gemacht werden, länger mit einer Waffe zu kämpfen, die ihm gut liegt, als das noch in Origins oder Odyssey der Fall war. Ich selbst spekuliere hier einmal, dass das auch heißt, dass wir unsere geworfenen Waffen wieder einsammeln können, anders als beispielsweise im Ubisoft-Spiel Prince of Persia.

Wir kommen, um zu bleiben!

Ein Hauptaspekt des Spiels soll es sein, mit unserer Sippe in England Fuß zu fassen. Dazu müssen wir brandschatzen, um Ressourcen zu erobern, die wir dann wiederrum in den Ausbau unserer Siedlung investieren können. Ein ähnliches Prinzip hatte die Assassin’s Creed-Reihe bereits in Assassin’s Creed 2, wo Ezio beispielsweise seine Villa ausbauen konnte. Ich denke jedoch, dass wir hier eher in die Richtung eines Far Cry’s gehen, in denen wir ja bereits häufiger die Möglichkeit hatten, unsere Heimat zu erweitern. Ich gehe stark davon aus, dass die Ausbaustufe unserer Siedlung auch spielerischen Einfluss haben wird. Beispielsweise könnte man mit mehr Wohnraum auch mehr Soldaten haben, oder mit einer Schmiede bessere Waffen. Das ist bisher allerdings noch nicht bestätigt, Ubisoft hält sich bei diesem Feature sehr zurück und verrät wenig.

Die Story

Hier müssen wir klar unterteilen in das, was wir wissen, und in Spekulationen. Wir wissen, dass Assassin’s Creed Valhalla in der Regentschaft von Alfred dem Großen ansiedelt. Der Trailer gibt uns allerdings noch mehr Aufschluss über eine mögliche Geschichte. In der ersten Minute des Videos erzählt uns Alfred beispielsweise, wie furchtbar die Wikinger sind, und beschreibt ihre Taten, während im Trailer parallel zu seinen Worten gegenteilige Szenen zu sehen sind. Zur Story selbst ist bisher nichts bekannt, außer der Zeit und dem Ansiedeln in England – also alles, was hier noch kommt, ist Spekulation meiner Selbst!

Am Ende des Trailers sehen wir, wie Eivor die berühmte versteckte Klinge der Assassinen nutzt, um den schwer gepanzerten Engländer niederzustrecken. Nicht nur könnte dies ein Gameplay-Hinweis darauf sein, dass wir auch die stärksten Gegner aus dem Hinterhalt erdolchen können, sondern viel mehr deutet es darauf hin, dass sich unsere Geschichte wieder um Assassinen und Templer drehen wird. Gut vorstellbar wäre hier, dass Antagonist Alfred hier den Templer-Orden repräsentiert. Außerdem kriegen wir im Trailer „Odin“ zu sehen. Ich sehe das als einen Hinweis darauf, dass erneut Mythologie eine große Rolle in der Geschichte einnehmen wird. Ein weiterer Hinweis darauf sind die Götzenbilder der Wikinger, die wir gleich dreimal im Trailer zu sehen bekommen.

Da der Prolog des Spiels noch im Norden stattfinden soll, hoffe ich auf mehr Hintergrundinfos. Ich hoffe darauf, mehr Beweggründe zu erfahren. So würde das Leben der Wikinger mit mehr Inhalten gefüllt werden als dem Plündern und Brandschatzen. Ich hoffe auch darauf, Dinge aus der Sicht von Alfred gezeigt zu bekommen. Spielraum für eine gute, moralisch graue Geschichte gibt es genug – ich bin gespannt, was daraus wird.

Fazit

Assassin’s Creed Valhalla wird wohl keine spielerische Evolution haben, wie wir es beispielsweise mit Origins erfahren haben. Viel mehr erwarte ich mir verfeinertes Gameplay aus Odyssey in einem frischen Setting. Es bringt einige spielerische Neuheiten mit sich. Vor allem auf den Siedlungsbau und die Verwaltung des eigenen Clans freue ich mich sehr. Wir sollten allerdings kein völlig neues Spiel erwarten. Doch das muss Ubisoft auch gar nicht abliefern – Odyssey war ein fabelhaftes Spiel, jedoch mit einigen Fehlern. Wenn sie es mit Valhalla schaffen, diese Fehler glatt zu bügeln und in ein neues Setting zu übertragen, freue ich mich sehr auf den zweiten Ausflug der Reihe nach England.

Als Releasedatum steht das Weihnachtsgeschäft 2020, und ich weiß jetzt schon, womit ich meinen Urlaub verbringen werde. Wie sieht es mit euch aus, habt ihr Lust auf das Wikinger-Setting? Braucht ihr frischen Wind unter den Segeln? Oder habt ihr die Nase voll vom „neuen“ Assassin’s Creed Modell? Lasst es mich wissen!

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