Guild Wars 2 – Visionen der Vergangenheit

ArenaNet, das Entwicklerstudio hinter dem MMO-Klassiker Guild Wars 2, hat soeben den Trailer für die neueste Welle an Inhalten herausgebracht. „Visionen der Vergangenheit – Stahl und Feuer“ heißt das große Update. Was hier auf uns zukommt, und wieso ich mich jetzt schon auf diese Inhalte freue, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Es gab kaum gute Inhalte!

So lautet der Vorwurf vieler Spieler, auch meinerseits, in den vergangenen Monaten an das Team von ArenaNet. Der derzeitige Frust in der Spielerschaft ist groß, denn es wurden viele leere Versprechungen seitens der Entwickler gemacht. Im letzten Jahr gab es eine große Ankündigung des Studios, in welcher man den Spielern mitteilte, es würde keine großen Erweiterungen wie „Heart of Thorns“ oder „Path of Fire“ mehr geben. Stattdessen setze man auf die sogenannte „Lebendige Welt“. Die lebendige Welt ist ein Feature des MMORPGs, welches schon vor langer Zeit eingeführt wurde. Hier wird eine Geschichte in mehreren Staffeln und einzelnen Episoden erzählt, man erhält also in geringen Abständen immer kleinere Portionen neuer Inhalte. So weit, so gut. Bisher lief die lebendige Welt immer parallel zu den großen Story-Erweiterungen. Da diese jetzt wegfallen, muss die lebendige Welt doch mehr bieten, oder?

So hat uns ArenaNet das immerhin versprochen, indem sie mit „Expansion like Features“ warben. Wir rechneten also alle damit, dass wir einfach schneller, gleich gute Inhalte bekommen – also war erst einmal jeder zufrieden.

Was lief dann falsch?

Relativ schnell wurde klar, dass die Versprechen nicht eingehalten werden konnten. Das Team von ArenaNet musste viele Angestelle entlassen und der Berg von Aufgaben war zu groß für das verbliebene Team. Das wurde den Spielern jedoch erst mehrere Monate später mitgeteilt. Während ich ArenaNet hoch anrechne, dass sie jetzt so offen mit der Spielerschaft umgehen, finde ich es dennoch schade, dass der Schritt Richtung Kommunikation so spät gegangen wurde.

Die letzten Episoden der lebendigen Geschichte haben mich persönlich auf ganzer Linie enttäuscht, und ich bin mit meinem Unmut leider nicht alleine in der Community. Nun muss man dazu sagen, dass jeder in seiner selbst ausgesuchten „Bubble“ unterwegs ist, das heißt, mein Eindruck von der allgemeinen Stimmung könnte von End-Game Spielern geprägt sein. Doch seien wir einmal ehrlich: Die neuen Episoden der lebendigen Welt erscheinen etwa alle zwei Monate, das ist super. Auch die Qualität der erzählten Stories nimmt stark zu, die Synchronsprecher leisten wunderbare Arbeit und die allgemeine Geschichte des Spiels nimmt in letzter Zeit sehr an Tiefgang zu. Doch das, was drumherum passiert, reicht nicht, um mich bei der Stange zu halten.

Schatten im Eis

Nehmen wir doch einmal die letzte Episode der lebendigen Welt als Beispiel. „Schatten im Eis“ heißt sie, und bringt mich schon beim Nachdenken darüber auf die Palme. Dieses Mal gab es nicht einmal eine neue Karte für uns, es wurde nur eine bereits bestehende erweitert. Dies hat nicht nur meinen Drang enttäuscht, neue Welten zu erkunden, sondern auch zahlreiche Bugs ins Spiel gebracht. Der neue, große World-Boss, Drakkar, konnte am ersten Tag aufgrund dieser Bugs teilweise nicht einmal getötet werden. Doch das ist nicht alles was mich stört, immerhin sind das Dinge, die repariert werden können (und wurden). Die eigentliche Geschichte von „Schatten im Eis“ hatte ich in nicht einmal 45 Minuten durchgespielt, zwar war die Story wirklich gut, aber einfach zu kurz. Was gibt es für mich also noch zu tun, abseits dieser 45 Minuten?

Erfolge, eine ganze Reihe davon sogar. Ich spiele sehr gerne die Erfolge von Guild Wars 2, und habe Spaß an den meisten Rätseln und Jumping-Passagen im Spiel. Doch schnell wurde meine Freude hierrüber auch getrübt, denn die meisten Erfolge, die es zu holen gab, grenzten an bloße Sammelaufgaben. Die Karte, auf der „Schatten im Eis“ spielt, die Bjora Sümpfe, haben einige wiederkehrende Events. Viele der Erfolge sind ein simples „Schließe Event X 20 Mal ab“ oder „Töte Drakkar 10 Mal“. Bitte ArenaNet, das nervt.

Visionen der Vergangenheit

Dass es die „Visionen der Vergangenheit“ geben soll, hat uns ArenaNet schon in ihrem Preview letztes Jahr mitgeteilt. Worum es sich dabei allerdings genau handelt, wussten wir bis heute nicht. In den Visionen wird es wohl möglich sein, verschiedene Abschnitte der Geschichte Tyrias (der Welt des Spiels) nachzuerleben. Im Trailer wird, neben zahlreichen neuen Ausrüstungsgegenständen, auch einiges davon gezeigt. So spielen wir beispielsweise als Ryland (ein bekannter Charakter aus der aktuellen lebendigen Welt) einen Abschnitt in der Geschichte des Volkes der Charr. Ich freue mich sehr über diese Entwicklung, da ArenaNet den Spielern hier die Möglichkeit gibt, noch tiefer in die Story einzutauchen und Hintergrundinformationen zu sammeln. Außerdem genial: Einige Abschnitte der ersten Staffel der lebendigen Welt werden erstmals wieder spielbar sein. Das war seit vielen Jahren nämlich nicht mehr möglich.

Ebenfalls finde ich es hervorragend, dass uns die Visionen der Vergangenheit erneut einen ausbaubaren Spielerhub spendieren. Ähnlich wie in der Zuflucht der Sonnenspeere aus der vierten Staffel der lebendigen Welt können wir es uns hier gemütlich machen und haben sogar direkt ein Tor zu den neuen Angriffsmissionen dabei – praktisch!

Die Ankündigung der Visionen der Vergangenheit ist seit langer Zeit mal wieder etwas in Guild Wars 2, was mich wirklich abholt. Ich freue mich sehr darauf, die Geschichte der Charr zu erkunden und endlich einmal die lebendige Welt Staffel 1 nachholen zu können. Was genau alles im Update am 17. März drin ist, haben euch die Kollegen von Guildnews hier zusammengefasst. Wie steht ihr zu den jüngsten Entwicklungen in Guild Wars 2? Freut ihr euch auf die Visionen der Vergangenheit, oder steht ihr dem nüchtern gegenüber?

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