Mit Ori and the Will of the Wisps hat das Moon Studio von Microsoft einen weiteren Metroidvania-Ableger herausgebracht. Bereits damals konnten die Macher mit Ori and the blind Forest mit einer guten Story, Gameplay und wunderschönen Arealen überzeugen. Doch wie gut ist der Nachfolger? Diese Frage habe ich mir auch gestellt, da ich ein großer Fan solcher Spiele bin.
Die Story von Ori
Nach dem aufwühlenden Ende des ersten Teils lebt Ori nun friedlich zusammen mit seinen Freunden Gumo, Naru und der kleinen Eule Ku. Diese hat einen deformierten Flügel und kann deswegen nicht fliegen, doch Ori schafft Abhilfe mit einer Feder, die kurzerhand am Flügel befestigt wird, und schon geht es ab in die Lüfte. Doch schon nach den ersten paar Minuten wird klar, dass dies kein ruhiger Flug wird, denn ein Sturm zieht auf und trennt die beiden in der Luft. Ku stürzt weiter hinten vom Himmel und Ori landet hart auf dem Boden, findet sich beim Erwachen in einem neuen Land namens Niwen wieder und macht sich direkt auf die Suche nach Ku.
Nach dieser sehr stimmungsvollen Einleitung bleibt die Story wie gewohnt etwas im Hintergrund. Im laufenden Spiel trifft man dennoch auf sehr viele verschiedene Figuren, die einem Sachen verkaufen, die man gerettet hat oder die generell etwas zu erzählen haben. Dadurch wirkt die Story viel lebendiger und präsenter als im Vorgänger. Besonders beeindruckt war ich von dem großen Frosch Kwolok und von dem Bär Baur, da diese im Vergleich sehr groß und wunderschön animiert waren. Die Story hat generell den ein oder anderen Twist, bei dem ich auch den Tränen nah war, bis mich dann das Ende vollkommen sprachlos gemacht hat. Es lohnt sich wirklich sehr, das Game zu Ende zu bringen, denn eine schönere und stimmungsvollere Story findet man selten.
Gameplay & Grafik
Im klassischen Metroidvania-Stil verlangt Ori and the Will of the Wisps dem Spieler ordentlich Geschick ab. In einigen Passagen ist extrem präzises Timing gefordert, um zum gewünschten Ort zu gelangen. Auf der fast doppelt so großen Karte wie im Vorgänger erkundet man die Welt und entdeckt so manches Geheimnis, welche teils sehr gut versteckt sind. Gespeichert wird hier in regelmäßigen Abständen automatisch und man muss dafür keine Ressourcen verbrauchen wie noch im ersten Teil.
Ebenfalls gut gelungen sind die drei verschiedenen Aktionstasten, die man frei belegen kann. Wo man im Vorgänger quasi nur eine Taste hämmern musste, gibt es nun mehr Abwechslung durch zum Beispiel einen Lichtbogen, mit dem man Fernkampf spielen kann oder dem Hammer, der Schilde durchbrechen kann. Im Vergleich zum Vorgänger wurde an allen Ecken und Enden geschraubt, von den Fähigkeiten bis zum grundlegenden Levelsystem.
Ein unglaublich gelungener Soundtrack begleitet euch durchgehend, der das Kampfsystem nochmals unterstreicht. Wenn man seine Bewegungen der Musik anpasst, fühlt es sich an, als würde alles von allein passieren. Alles greift in dem Spiel ineinander und durch die vielen NPCs und Nebenquests hat man das Gefühl, in einer lebendigen Welt zu sein.
Besonders gefallen haben mir die wunderschönen und handgezeichneten Hintergründe, die mit Oris Animationen in perfektem Einklang stehen. Von Areal zu Areal ist es so, als würde man mitten in einem Kunstwerk stehen. Generell läuft das Spiel unglaublich flüssig und ich persönlich hatte beim Spielen auf dem PC auch keine fps Probleme oder Wackler.
Fazit
Ori and the Will of the Wisps ist ein verdammt schönes Spiel. Der Stil ist bezaubernd und im Zusammenspiel mit den butterweichen Animationen und dem guten Soundtrack einfach nur atemberaubend. Man kann nicht oft genug erwähnen, wie gut das Zusammenspiel zwischen Bild und Ton ist.
Im Vergleich zum Vorgänger hat sich das Spiel in allen Bereichen weiterentwickelt und auch der Schutzgeist Ori ist um einiges erwachsener geworden. Das zweite Abenteuer von Ori ist sehr viel komplexer als der erste Teil und das nicht nur, weil man viel mehr Platz zum Erkunden hat, sondern auch, weil Kampf- und Levelsystem besser ausgereift sind.
Generell ist Ori and the Will of the Wisps ein dynamisches Metroidvania, das an einigen Stellen auch mal den Schwierigkeitsgrad ordentlich anzieht. Aber wer beim ersten Fehlschlag das Gamepad oder die Tastatur nicht direkt in die Ecke wirft, wird in diesem Genre aktuell kaum etwas besseres finden.
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